Freitag, 5. Februar 2016

Traumstadt aus dem Boden gestampft

Na, um welche Stadt handelt es sich wohl? Natürlich Kapstadt! Eine Millionen Metropole, die erst seit dem Ende der Apartheid so richtig aufblüht. Der Tourismus boomt. An jeder Ecke gibt es Fressbuden, feine Restaurants und Shoppingcenter. Das Herz der Stadt ist die Waterfront. Hier tümmeln sich die Besucher, um vor besonderer Atmosphäre des Tafelbergs einen Hummer für atemberaubende Preise zu verspeisen. Auf den Straßen trifft man mehr Weiße als schwarze Menschen an - ungewöhnlich für ein Land, in dem mehr als 80 % der Menschen farbig sind. Gefühlt steht man in einer europäischen Großstadt, die so so einzigartig gelegen ist wie keine andere. Doch es ist mitten in Südafrika. Auch hier gibt es Armut und Ungerechtigkeit. Nur sieht man die nicht als Tourist. Jedenfalls verbrachten wir die Zeit um Silvester in der schönsten Stadt Südafrikas. Das zurecht - denn die Atmosphäre zwischen dem mächtigen Tafelberg und dem Ozean ist atemberaubend.
Zum Pflichtprogramm gehörte es für uns natürlich, den Tafelberg zu besteigen. Nach 2 Stunden wandern in der afrikanischen Sonne bei knackigen 35 Grad kamen wir völlig verschwitzt oben an. Auf der einen Seite die lebendige Stadt, auf der anderen Seite der Blick in die weite Landschaft. Das hat alle meine Erwartungen übertroffen. Wie die Wolken die Berggipfel verschlingen und die Landschaft beim Sonnenuntergang in rote Farbe getaucht wird, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. 

Ein bisschen action-reicher war dann doch unser zweiter Ausflug zum Kap der guten Hoffnung. Nach einer einstündigen Fahrt kamen wir am (fast) südlichsten Punkt Afrikas an. Dort, wo sich Atlantik und Pazifik treffen ist eigentlich nichts großartiges zu sehen. Trotzdem ist es brechend voll. Jeder will ein selfie an diesem bekannten Ort machen. Nun eine kleine Story am Rande. Wir packten also etwas ernüchtert unsere pick-nick Sachen aus. Da ging plötzlich vor unseren Augen ein babboon (Pavian) entlang der Straße. Vom weiten aus sah er wirklich süß aus. Er ging an allen Autos friedlich entlang, bis er schließlich zu uns kam. Da hat er sich auf jeden Fall die größten Trottel ausgesucht, die er beklauen kann. Unsere Autotüren standen weit offen und so war es dem Affen ein leichtes, einfach in unser Auto zu springen und all unsere Fressalien zu klauen. Luc klaute er noch die letze Frucht aus der Hand. Dreisterweise setzte er sich 5 Meter weiter vor uns auf den Asphalt und fing an unsere Pflaumen, Pfirsiche und Käsescheiben genüsslich zu verschlingen. Wir waren ehrlich gesagt etwas überfordert mit der Situation, denn so ein Affe hat locker mal 10cm lange Eckzähne, mit denen man nicht unbedingt Bekanntschaft machen möchte. So fuhren wir also mit leeren Mägen aber einem unvergesslichen Erlebnis mehr wieder zurück nach Kapstadt. 
An Silvester sahen wir das weniger spektakuläre Feuerwerk von einem nahe gelegenen Strand aus und gingen später auf der Partymeile Kapstadts bis morgens feiern. Die Clubs und Musik waren wirklich sehr gut und bei 1€ pro Bier im Club und 30 Cent pro Shot kann feiern wirklich Spaß machen! 
Am 1. Januar ging es als Abschluss mit ein wenig Kopfschmerzen ins "two oceans Aquarium", in dem man Haie, giftige Quallen und andere Meeresbewohner aus nächster Nähe beobachten und z.t. Auch anfassen durfte. 
Von Kapstadt aus fuhren wir auf der berühmten Garden Route 800 km weit nach P.E. zurück. Wir haben 4 Stopps mit je einer Übernachtung gemacht, um viel zu sehen. Mein Fazit lautet aber: fast jeder Ort an dieser Strecke ist gleich und es ist überall zu viel los. Von Afrika bekommt man nicht gerade viel mit. Trotzdem gibt es auch hier wundervolle Strände und Nationalparks. 
Eine unserer Aktivitäten war das Sandboarding. Man fährt dabei mit einem alten Snowboard eine Sanddüne herunter und versucht sich nicht auf die "Fresse" zu legen. Das ganze hat nicht alt so viel mit Snowboarden, das ich ja selbst normalerweise jeden Winter mache, zu tun. Man muss nämlich nach einer 50m weiten Abfahrt etwa 15 Minuten im heißen Sand wieder hinauf laufen. Trotzdem war es eine Erfahrung wert, das Sandboarding auszuprobieren. Und ein Hauch von Skiurlaub, den ich in diesem Jahr so schmerzlich vermisst habe, kam auch auf. 
Sonnenuntergang in Kapstadt

Aussicht vom Cape Point
Doch so nah an Zuhause
Ja 
Sonnenuntergang auf dem Tafelberg 
Sonnenuntergang im erweiterten Stadium
Typisch Tourist
Sanboarding