Dienstag, 29. September 2015

Heritage Day

Ein Feiertag der seines Gleichen sucht. Ein Feiertag den ich für immer in Erinnerung behalten werde. 
On this day, South Africans across the spectrum are encouraged to celebrate their culture and the diversity of their beliefs and traditions, in the wider context of a nation that belongs to all its people. 
Die Vorfreude war natürlich riesig. Es lag etwas Besonderes in der Luft. Schon seit einigen Tagen
waren die Kinder wie aufgeweckt. Sie hatten keinen richtigen Unterricht mehr, sondern probten ihre traditionellen Tänze und Gesänge in den Klassenräumen. Esther und ich schnupperten in jeden Raum mal herein, um uns einen Eindruck zu verschaffen. Wir fühlten uns wie beim "Tag der offenen Tür" an deutschen Schulen, nur das es viel mehr zu entdecken gab und man viel herzlicher aufgenommen wurde.

Festtagskleidung
Am 23. September war es dann soweit. Der letzte Schultag vor einem langen Wochenende. Als wir in der Schule ankamen, mussten wir direkt in den Grade 7 Klassenraum kommen. Dort gab es die Festtagsbemalung.  Ein Gemisch aus Kreide und Wasser wurde uns im Gesicht aufgetragen. Was bei uns kaum erkennbar war, sah bei den schwarzen Kindern wirklich hübsch aus. Dazu trug man traditionelle Kleidung (Eigentlich wollten wir uns Lederhose und Dirndl ausleihen).

Die Veranstaltung dauerte dann etwa 2 Stunden. Jede Klasse führte ein eingeprobtes Stück auf. Manche weniger gut organisiert (African style), manche besser organisiert. Für eine ganz besondere Atmosphäre sorgten die Mütter, die eingeladen waren. Sie johlten, sangen und tanzten mit, wo auch immer das Publikum gefragt war.

Frisch, frischer - Afrika
Als krönenden Abschluss gab es dann eine frisch geschlachtete Kuh. Und wenn ich frisch geschlachtet sage, dann meine ich auch frisch geschlachtet. Man aß jedoch nicht nur das Filet, sondern auch alles andere, das auf den Tellern zum Glück nicht definierbar war. Belassen wir den Geschmack bei "gewöhnungsbedürftig, aber muss man mal erlebt haben".

Gegen 14:00 am Nachmittag klang dieses einmalige Erlebnis aus. Die Kultur so hautnah zu erleben und gefühlt so integriert zu sein, wie wir es waren, ist schon eine herzergreifende Sache.