Sonntag, 18. Oktober 2015

Urlaub mit Aussicht


Amphitheater - Backpackers
Am 1. Oktober ging es für uns weltwaerts-Freiwillige in die ersten südafrikanischen Schulferien. Um 6 Uhr morgens machten wir uns auf den Weg nach East-London, wo von Mittwoch bis Freitag unser erstes Zwischenseminar stattfand.

Dann ging es endlich los: Über Kokstad erreichten wir das 12 Stunden entfernte Amphitheater. Ein Backpackers, der alles bietet, was man sich für einen luxuriösen Campingurlaub nur vorstellen kann. Das ganze für einen Preis von schlappen 6 Euro pro Nacht.

Seinen Namen hat der 5-Sterne Backpackers von einem nahe gelegenen Berg, der sich in einem Halbkreis krümmt und eben aussieht wie ein Theater.

Amphitheater von unten
Am ersten Tag konnten wir eine geführte Tour buchen.
Wir wurden mit einem Taxi auf nahezu unbefahrbaren Wegen auf eine Höhe von ca. 2500 Meter gebracht.
Nach 3,5 Stunden schweißtreibendem wandern und klettern erreichten wir schließlich die Spitze des Amphitheaters. Die Aussicht: Atemberaubend. Auf einer Plattform, die 3050 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Nach einem 13-stündigem Ausflug kamen wir völlig erschöpft wieder an unserem Backpackers an und genossen bei einem kalten Bier (das dem Deutschen Bier übrigens keine Konkurrenz macht) den tollen Sonnenuntergang.

Der Aufstieg
Pavian in Lauerstellung
Am zweiten Tag wollten wir dann auf eigene Faust im nahe gelegenen Nationalpark wandern gehen. In diesem sind zwar nicht die big five animals (Elefant, Löwe, Büffel, Nashorn, leopard) vorzufinden. Dafür aber die big five waterfalls, die jedoch eher einem Rinnsal glichen, da die Regenzeit erst bevorsteht. Bekanntschaft mit Affen machten wir trotzdem. Bei diesen Meisterdieben muss man mehr auf sein Hab und Gut aufpassen als in den zwielichtigsten Gegenden Port Elizabeth's.

Nach 4 Nächten im Amphitheater-Backpackers traten wir dann die Heimreise an. Kurzer Stopp wurde nach 7 Stunden Autofahrt in einem zweiten Backpackers gemacht, den ich jedoch nicht mit unserer vorangegangenen Unterkunft vergleichen mag. Es gibt eben solche und solche. Dafür befand sich die zweite Herberge in unmittelbarer Nähe zum Meer (10 Meter), sodass wir uns den Sonnenaufgang über dem Meer um 5:28 nicht entgehen lassen konnten. Ich kann nur sagen: es lohnt sich!!
Unsere P.E.-Gruppe


Unser Zeltplatz

Sonnenuntergang mit Atmosphäre


Gemütliches Snacken auf 3000 Metern Höhe
Der Wanderpfad zum Amhitheater

Die P.E. Gruppe am posen

Gefällt mir.

Der "reißende Wasserfall"
Grasen mit den Besten


Ungesicherter Abstieg  - Herzstillstand vorprogrammiert

Der wunderschöne Backpackes

Sonnenaufgang um 5 Uhr morgens

Und nochmal weil es so schön war!




Sonntag, 11. Oktober 2015

Bunt ist die Welt viel schöner!

Bildunterschrift hinzufügen
Mein erstes Projekt! Da haben wir uns aber viel vorgenommen. Esther und ich haben einen Klassenraum unserer Schule ins Visier genommen und mal so richtig auf den Kopf gestellt. Alle Tische kamen in die Mitte, es wurde gemörtelt und gestrichen was das Zeug hält. Da wir diese Mammutsaufgabe wohl kaum allein bewältigen konnten, hatten wir eigentlich vor ein par 6./7.- Klässler in unsere Pläne zu integrieren. Abgesehen davon, dass diese sowieso mehr Talent im Malen haben, wäre dies auch eine nette Sache geworden. Der Lehrplan zog uns jedoch einen Strich durch die Rechnung, da sehr wichtige Klausuren (A.N.A. - Examen) anstanden. 

So konnten wir doch wenigstens einen ehemaligen Lamani-Schüler dazu motivieren, uns tatkräftig zu unterstützen. Da er sowieso im Moment ohne Arbeit dasteht, tat es ihm merklich sehr gut seine Zeit mit uns zu verbringen. 

Das Projekt zog sich also über mehrere Tage (etwa 1,5 Wochen) hin. Während dieser Zeit kamen immer wieder Kinder jeglicher Altersstufen (manche 5 Mal am Tag) zu Esther und mir, um zu fragen, wann denn die nächste Sportstunde sei. Sie würden uns schon vermissen. Das war zwar etwas nervenaufreibend, aber daran sieht man was für ein wichtiger Teil wir im Alltag der Kinder sind. So konnten wir sie immer nur damit trösten, das wir in der Pause ein großes Fußballspiel mit ihnen veranstalten.

Addo-Elephant-Park

Am Freitag den 11. September ging es mit den Kindern von Grade 4 bis Grade 7 in einen nahe gelegenen Nationalpark. Jedes Kind hatte 100 Rand zu bezahlen, damit der Trip stattfinden konnte. Aus diesem Grunde wurde leider schon notgedrungen aussortiert. Denn lange nicht jedes Kind kann 100 Rand (etwa 7€) von zuhause mobilisieren. 

Schließlich waren es dann aber doch 80 super glückliche Kinder, 8 Mamas und der Schulleiter, mit denen wir den Ausflug starteten. Aber Achtung: 91 Menschen in EINEN heruntergekommenen Reisebus? Das passt schon! So teilten sich die Kinder sich 2 Sitze zu 7. Der akute Platzmangel und die zunehmend stickige Luft nahm aber keinen Einfluss auf die unglaublich gute Stimmung. Es wurde gesungen was das Zeug hält. Und glaubt mir eins: Afrikanische Lieder gesungen aus einer Mischung von festen Ghospel Stimmen (Lehrerinnen) und sanften, zarten Kinderstimmen sind unglaublich mitreißend.
Die gute Laune aller Mitfahrenden wurde von den zahlreichen Tieren auf de Höhepunkt getrieben. Es gab Zebras, Warzenschweine, Füchse, Antilopen & jede Menge Elefanten zu sehen. Das Highlight waren jedoch 2 Löwen, die wir während eines Mittagsschlafes zu Gesicht bekamen. Vor allem für die Kinder, die in ihrem Leben bisher nicht viel mehr als den Townchip in dem sie groß geworden sind gesehen haben, ist dieser Tag unvergesslich gewesen. 

Esther und ich haben dann als Abschluss noch eine Runde frische Äpfel geschmissen. Etwas gesunde Nahrung zwischen den ganzen KfC Burgern und Chickenwings war da bestimmt nicht fehl am Platz, auch wenn sich die Kinder mehr über noch mehr Pommes gefreut hätten.