Sonntag, 2. Oktober 2016

Man sieht sich immer 2 Mal im Leben

Hamba kahle South Africa.
Eine wunderbare Zeit ist zu ende gegangen. Die letzten Tage vor dem Abflug am 11.08. waren wie ein Traum. Zwar sehr stressig, doch mit Abstand die herzergreifendsten Tage.

Der Abschiedsmaraton fing an mit einem Paintball Nachmittag, den wir zusammen mit den Vikings
Ace und ich beim Paintball
(Handballverein) verbracht haben. Trotz strömendem Regen hätte die Stimmung nicht besser sein können. Die Menschen sind einfach Klasse und haben den Laden mal richtig auf den Kopf gestellt (zuwider des Veranstalters, der war bedient). Denn Regeln wie der Mindestabstand beim Schießen von 5 Metern oder Kapitulation bei Munitionsmangel wurden rigoros missachtet: nichts für Weicheier, denn blaue Flecken au mas sind da vorprogrammiert.
Im Anschluss haben wir ein ausgiebiges Grillen auf der Anlage organisiert. Es wurde laut Musik gehört, getanzt und Reden gehalten. Reden, die mir nie im Leben aus dem Kopf gehen werden. Wer noch immer in Feierlaune war, ist mit uns später abends dann noch im Township feiern gegangen und hat einfach die gesamte Atmosphäre genossen.

Es folgte ein Ausflug mit unseren kleinen Babys aus der Grade R (Vorschule) und der 1. Klasse. Mit diesen überaus süßen kindern sind wir in einen Streichelzoo gefahren. Schon im Bus ging es gut ab und man konnte die Kinder vor Aufregung nicht mehr auf ihren Sitzen halten. Nach lange andauernden Streicheleien, Fütterungen und Betrachtung von Strauß, Esel, Schwein, Lama und Co. ging es für unsere Lieblinge ab zur nächsten Attraktion: ein auf dem Gelände erbauter Spielplatz. Da wird jedes Kinder-Herzchen schwach und sie schaukelten, balancierten und rannten umher wie die Wilden. Ein solches Spielparadies hatten sie bis da noch nie erlebt. Im Township wird immer nur mit einem aus Zeitungspapier selbstgebastelten Ball (alles andere als rund) gekickt. Alles in Allem ein Tag, der in die Geschichtsbücher der kleinen Racker eingehen sollte.

Am Tag vor unserer Reise kam dann der Höhepunkt aller Farewells. Unsere Schule hatte alles
Die Lehrer singen für uns zum Abschied in ihren traditionellen
Kleidern
vorbereitet. Das soll etwas bedeuten: Vorbereitung und Planung gehört in Südafrika nicht gerade zu den Stärken der Menschen. Wir bekamen eine mehr als schöne Abschiedsveranstaltung, bei der jede Klasse eine Kleinigkeit für uns vorbereitet hatte. Von Tanzen über Gesang bis hin zu Reden hatten sie alles zu bieten. Zum Abschied bekamen wir eine Lamani-School Tasse, die ich jetzt tag-täglich benutzen werde. Diese Verabschiedung hat mich wirklich sehr berührt und ich habe bei dem ein oder anderen Kind eine Träne im Gesicht wahrgenommen. Da wird man wirklich sehr weich und kommt schnell an seine Grenzen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass man viele der Kinder wohl nie wieder sehen wird. Wir hatten schon sehr besondere Beziehungen zu den Schülern. Es war mehr ein Kumpel- als ein Schüler-Lehrer Verhältnis. Damit uns die gesamte Schule in Erinnerung hält (hätte sie natürlich auch so) haben wir ihnen eine Kollage mit all den wundervollen Bildern, die wir in dem gesamten Jahr so geschossen haben, zusammengeschnitten.

Abends bin ich dann nochmal ins Township gefahren um meinen besten Freund in Südafrika zu verabschieden. Er heißt Ace und ist einer der Handballspieler. Ein unglaublich netter, lieber und lustiger Kerl den ich total hier vermisse. Auch ihm habe ich als Abschied eine Kollage all unserer gemeinsamer Erinnerungen und Erlebnisse geschenkt. Es war wirklich hart, ihn hinter mir zu lassen denn er ist schon ein Freund fürs Leben, den ich aber zu 100% wieder sehen werde, wenn ich zurück nach Südafrika komme (so bald wie möglich).

Insgesamt war diese Zeit besonders herzergreifend und ging mir sehr nahe. Alle Schüler, Lehrer, Freunde, Handballer, ja sogar die Kassenangestellten bei Spar hatten eine ganz besondere Rolle in diesem Jahr und haben mir eine unvergessliche Zeit bereitet.
Bevor ich mich jetzt von allen, die diesen Blog verfolgt haben verabschiede, möchte ich mich bedanken für alle Spenden, die ich vor und in dem Jahr erhalten habe. Mit Hilfe dieser habt ihr hunderten kleinen Kindern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, das noch immer in ihnen schlummert und das sie nie vergessen werden. In naher Zukunft möchte ich auf jeden Fall zurückkehren, um all die bekannten und liebgewonnenen Menschen wieder zu sehen und zu gucken wie sich das Projekt entwickelt. Bis dahin zehre ich von freudigen Bildern und Erinnerungen.
Damit verabschiede ich mich.
Auf Wiedersehen!

Die ganze Mannschaft hatte riesigen Spaß


Eine Tischtennisplatte als Abschiedsgeschenk


Schwierigkeiten beim Aufbau

Aber ein riesiger Spaß und viele unentdeckte Talente

-und anschließendem
Fotoshooting


Abschiedsessen mit den Lehrern
Ein letztes Mal jedem Kind Check geben

Abschied vom Schulleiter




Unser Abschiedsgeschenk für
die Schule: eine riesige Kollage mit
all den tollen Bildern die wir in diesem Jahr
geknipst haben