Dienstag, 17. Mai 2016

Beachhandball

Schon seit dem neuen Jahr sind wir fleißig am trainieren für den großen Cup. Es ging alle zwei Wochen an den nahe gelegenen Strand mit dem kompletten Team. Schon das war eine super Erfahrung für die Spieler. Herauskommen aus all dem  Alltagstrott. Nach dem Strandtraining sind wir dann als erfrischende Abkühlung immer ins kühle Nass gesprungen. Es ist wirklich erschreckend zu sehen, wie wenige Spieler sich tatsächlich über Wasser halten können. Einige trauen sich nicht einmal knöcheltief ins Meer. Also haben wir jede Beachhandball Einheit immer noch um eine Schwimmstunde verlängert. Anschließend gab es Chicken und Toast. Um 5 Uhr nachmittags ging es dann zurück ins Township. Das war also unsere Vorbereitung für das Beachhandballturnier in Durban.

Ein paar Wochen später war es dann soweit: Alles war nach größtem Mühen organisiert und es ging endlich los. Nach einer 17-stündigen Autofahrt ohne viel Schlaf, dafür aber viel Gesang und Tanz kamen wir völlig kaputt in der Millionen Stadt an. Vom südafrikanischen Handball Verband gab es Unterkunft und Verpflegung. Die gesamte Organisation ließ jedoch wieder einmal zu wünschen übrig. Neben zu wenig Verpflegung, Schlafgelegenheiten und eingeplanter Zeit wurde über Nacht auch noch ein komplettes Beachhandballfeld geklaut. Fragt mich nicht, wie...

Er fliegt, fiegt und scored
Der erste Tag des Turniers gestaltete sich als sehr erfolgreich. Natürlich auch was das Sportliche angeht. Hauptsächlich aber war es alles drum herum. Die Unterkunft direkt am Meer ermöglichte es uns, zu jeder Uhrzeit an den Strand zu gehen. Das Wetter war wieder einmal unschlagbar bei ca. 30 Grad im Schatten jedoch sogar etwas zu warm. Alle waren hellauf begeistert und wir gewannen unsere ersten drei Spieler. Die Gegner waren durch und durch Universitäts-Teams. Leider hatte es kein anderer Club außer uns geschafft, anzureisen. So gab es insgesamt 6 Herren - und 5 Frauenteams. Auch unser Damenteam hatte Erfolg und gewann. Was die Organisation des Turnieres angeht: ich habe nicht so ganz durchgeblickt, aber das war auch nicht meine Aufgabe. Es wurde am ersten Tag gegen jedes Team einmal gespielt. Am zweiten Tag gab es dann jeweils zwei Halbfinale und zwei Finale.

Am zweiten Spieltag kam es dann im Halbfinale zum Shoot-out. Jedes Team hatte eine Halbzeit für sich entschieden. Nun ging es darum, per Konter-Angriff einen- bzw. zwei Punkte für sein Team  zu holen. Da Beachhandball sehr auf Tricks ausgelegt ist, gibt es zwei Punkte für einen Kempa oder eine 360° Drehung. Durch die gute Vorbereitung konnten wir das Shoot-out für uns gewinnen und zogen ins Finale ein. Dort war es dann nur noch eine Formsache. Der Hauptkonkurent war geschlagen. Nach Abpfiff ging die Party los. Es gab laute Musik am Strand bei Sonnenuntergangsstimmung. Alle, ob nun Gewinner oder Verlierer, tanzten und es entwickelte sich eine riesige Openair Tanzfläche. Inmitten dieses durch und durch schwarzen Haufen waren zwei Weiße (Esther und ich), die natürlich durch ihre außergewöhnlich schlechten Tanzkünste direkt ins Auge vielen. Man muss es einfach sagen: Schwarze können sich zu 100% besser zum Takt bewegen als wir.

Beachhandball Nationalteam
Im Anschluss daran gab es eine Siegerehrung, bei der wir einen riesigen, wenn auch plastikartigen Pokal überreicht bekamen. Danach wurde noch ein Beachhandball-Nationalteam auserwählt, in das jeweils 4 Männer bzw. Frauen unserer Mannschaft gewählt wurden. Einer meiner besten Freunde ist leider nicht genommen worden, weil er sich als Coach der Mannschaft hat eintragen lassen und dadurch sein spielerisches Geschick nicht hat zeigen können. Nach einem abendlichen Festmal, zu dem ich ihn einlud war jedoch alles wieder gut und die Party konnte beginnen..

Ein riesiges Dankeschön gilt dem Lions Club in Hameln, der die ganze Fahrt durch eine großzügige Spende erst möglich gemacht hat. Außerdem möchte ich in diesem Zug aber auch all den anderen Menschen danken, die für meine Projekte gespendet haben. Dadurch werden große Ausflüge wie der nach Durban erst möglich. Für die Spieler war dies ein einmaliges Erlebnis, dass sie nie vergessen werden. In der kommenden Zeit werde ich noch viel anstellen mit den Spendengeldern und natürlich auch davon berichten.
Frauenteam
Goldmedaille und Pokal
Siegerehrung



Hochball zum Anwurf
Ein bisschen Atmosphere

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